Berufliche Orientierung kennt keinen Lockdown / HwK Koblenz bringt Handwerk in die Schulen.
Cochem. Mit digitalen Angeboten informieren die Ausbildungsberater der Handwerkskammer (HwK) Koblenz Schüler über die duale Ausbildung im Handwerk. Trotz Lockdown können Ausbildungsinteressierte so per Live-Streams, Apps und Youtube-Videos über die vielfältigen Möglichkeiten informiert werden.
Nicht nur der Schulunterricht musste in diesem Jahr neu konzipiert und digitaler gedacht werden, sondern auch die berufliche Orientierung der Schüler. „Nachdem nahezu alle Berufsmessen und Berufsorientierungsveranstaltungen Anfang des Jahres abgesagt werden mussten, haben wir uns überlegt, wie wir dennoch die Schüler und Schülerinnen über die Chancen im Handwerk informieren können“, erklärt Stefanie Schmitz, Ausbildungsberaterin der HwK Koblenz. „Gemeinsam mit den Ausbildungsbotschaftern haben wir kurze, informative Videoclips erstellt, die den Schulklassen einen Einblick in die Betriebe und die jeweiligen handwerklichen Tätigkeiten ermöglichen.“ In der „Stunde Handwerk“ berichten die Junghandwerker über ihren beruflichen Alltag und gewähren gleichzeitig einen virtuellen Einblick in ihre Handwerksbetriebe.
„Als wir von dem Angebot der Handwerkskammer Koblenz erfuhren, waren wir sofort mit dabei“, berichtet Martin Schmitt, Konrektor der Realschule plus Cochem. „Gemeinsam haben wir eine digitale Vortragsreihe organisiert, die wir in den vergangenen Wochen erfolgreich umgesetzt haben.“ Hierzu wurden regionale Auszubildende, die im Handwerk ihre Lehre absolvieren, so genannte Ausbildungsbotschafter, per Livestream in die Schulklassen 8 und 9 geschaltet. Im virtuellen Klassenraum berichteten sie von ihrem Berufsalltag, ihren Erfahrungen und über die duale Ausbildung.
„Die Idee finde ich klasse. Für mich stand sofort fest, dass wir das unterstützen und uns an dem Projekt beteiligen“, berichtet Jonas Fuhrmann, Metallbauermeister und Ausbilder bei DAX MetallForm Cochem-Brauheck. Gemeinsam mit seinem Auszubildenden Robin Welsch drehte er einen Videoclip über die Tätigkeiten eines Metallbauers und den betrieblichen Alltag. Als Ausbildungsbotschafter schilderte er in der „Stunde Handwerk“ seinen beruflichen Werdegang und beantwortete ausführlich alle Fragen der Schüler. „Es macht Spaß, seine Erfahrungen weiterzugeben und den Schülern einen guten Tipp für ihre berufliche Zukunft mit auf den Weg geben zu können“, erklärt Jonas Fuhrmann strahlend. „Ich habe schließlich selber noch vor kurzem die Schulbank gedrückt und bin nun bereits Handwerksmeister und somit für die Ausbildung unserer Azubis zuständig.“
Dass ihm die Arbeit mit jungen Menschen Spaß macht, merkt man dem Jungmeister sofort an. Seinen Elan und seine Begeisterung für das Handwerk konnten die Schüler regelrecht spüren. „Wenn ich es nochmal zu entscheiden hätte, würde ich denselben Weg wieder einschlagen.“, resümiert er und beendete damit die „Stunde Handwerk“ an der Realschule plus Cochem.
„Es war eine gelungene Veranstaltungsreihe, die wir gerne nächstes Jahr fortsetzen. Dann aber mit Ausbildungsbotschaftern aus anderen Gewerken, um den Schülern und Schülerinnen einen möglichst breitgefächerten Eindruck in die Berufswelt zu vermitteln.“, erklärt Martin Schmitt. „Dass wir unsere Ausbildungsbotschafter digital einsetzen können, liegt vor allem am Engagement der Lehrer vor Ort“, ergänzt Stefanie Schmitz.
Bildtexte / Quelle: HwK Koblenz
01: Mit kurzen Clips stellen die Ausbildungsbotschafter sich und ihr Handwerk vor. Schüler erfahren so hautnah und authentisch, wie eine Ausbildung im Handwerk aussieht.