„Demokratie lernen und leben“ – Dieses Ziel verfolgt das Projekt der Juniorwahlen anlässlich der Wahlen zum Europäischen Parlament.
Die Teilnahme an dem bundesweiten Projekt der Juniorwahl ist mittlerweile ein fest verankerter Termin im Kalender der Realschule plus Cochem, auf den sich Schülerinnen und Schüler wie Lehrerinnen und Lehrer freuen. Ziel dieses seit 1999 bestehenden Projekts ist das Üben und Erleben von Demokratie. So soll das Interesse an der Politik und der eigenen Mitbestimmung geweckt werden. Den Erfolg dieses Projekts belegen nicht nur Studien, welche eine Erhöhung der Wahlbeteiligung von Erstwählern und Erstwählerinnen, die an dem Projekt teilgenommen haben, um über neun Prozent festgestellt haben, sondern auch die gegenwärtige Begeisterung der Jugendlichen an der Realschule plus Cochem.
So bereiteten sich die Sozialkundekurse mehrere Unterrichtswochen auf die Wahl des Parlaments der Europäischen Union vor: Es wurde die Bedeutung von Demokratie ebenso wie das Wahlsystem gepaukt. Dabei lernten die Jugendlichen nicht nur die Parteien und ihre Programme kennen, sondern setzten sich auch kritisch mit den europäischen Institutionen und ihrer Bedeutung auseinander.
Am Wahltag selbst war die Spannung deutlich zu spüren. In eigens dafür eingerichteten Wahllokalen gaben die Schülerinnen und Schüler ihre Stimmen ab: Ca. 200 Jugendlichen erhielten wie Erwachsene gegen Vorlage ihrer Wahlbenachrichtigung ihren eigenen originalgetreuen Stimmzettel, füllten ihn in der Wahlkabine geheim aus und warfen ihn feierlich in die Wahlurne. Die anschließende Auszählung der Stimmzettel durch die Wahlkommission, welche ebenfalls aus der Schülerschaft bestand, ergab folgendes schuleigenes Wahlergebnis, das in den nächsten Unterrichtsstunden im Sozialkundeunterricht analysiert und mit den bundesweiten Ergebnis der Juniorwahl sowie dem offiziellen Ergebnis der Europawahl verglichen wird.
„Es ist wichtig, dass wir als junge Menschen unsere Stimme erheben und uns mit der Zukunft Europas beschäftigen“, sagte eine Schülerin der 9. Klasse. Die Schulgemeinschaft ist sich einig, dass die Juniorwahl ein wichtiges Instrument ist, um jungen Menschen die Bedeutung von Wahlen und politischer Teilhabe näherzubringen. Sie bietet eine praxisnahe Ergänzung zum Sozialkundeunterricht und motiviert Jugendliche, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Zudem bieten die Ergebnisse interessante Einblicke in die politischen Präferenzen der kommenden Generation und zeigen, welche Themen und Parteien bei jungen Menschen besonders gut ankommen. Die Teilnahme an der Juniorwahl zur Europawahl war ein großer Erfolg und ein ermutigendes Zeichen für die Zukunft der Demokratie in Europa. Mit Projekten wie diesem wird der Grundstein gelegt für eine aktive und informierte Bürgerschaft, die die Zukunft Europas mitgestalten kann.
Bericht: Martin Schmitt